Die "Synthese von p-Methoxyacetophenon aus Anisol" ist bei Verwendung von
Scandiumtriflat
als Katalysator ein Versuch mittlerer Schwierigkeit, der das gewünschte
Produkt nur in geringer Ausbeute
mit befriedigender
Selektivität liefert. Die Reinheit des Endproduktes ist sehr hoch.
Die Stoffeffizienz
liegt im Vergleich zu anderen Praktikumsversuchen im mittleren Bereich, ist also
noch als gut zu bewerten . Die
Energieeffizienz
ist - bedingt vor allem duch die energieintensive Wiedergewinnung des Katalysators -
schlecht. (Die Rückgewinnung des Katalysators benötigt nahezu 6mal so viel Energie wie
die übrige Versuchsdurchführung.)
Die (öko)toxikologischen Datensätze für das Edukt
Anisol,
das Produkt
p-Methoxyacetophenon
und das nachgewiesene Nebenprodukt
o-Methoxyacetophenon
sind unvollständig. Untersuchungen zur chronischen Toxizität fehlen zwar, aber theoretische
Vorhersagemethoden lassen keine
chronische Toxizität
vermuten. Für den Katalysator
Scandiumtriflat
gibt es weder toxikologische noch ökotoxikologische Daten. Eine Bewertung durch theoretische
Methoden ist in diesem Fall auch nicht möglich. Vom zweiten Edukt
Acetanhydrid
geht zwar wegen der ätzenden Eigenschaften eine potenzielle Gefahr aus, der jedoch leicht durch
geeignete Schutzmaßnahmen begegnet werden kann. Das Lösungsmittel
Nitromethan
zeigt bei geringer akuter Toxizität allerdings cancerogene Eigenschaften (die EU-Einstufung
und damit auch die Bewertung nach Wirkfaktorenmodell trägt dieser Tatsache noch keine Rechnung).
Der zur Extraktion verwendete
tert-Butylmethylether
stellt keine nennenswerte gesundheitliche Gefahr dar
.
Die für die Dünnschichtchromatographie verwendeten Elutionsmittel
Essigsäureethylester
und
n-Heptan
sind wenig akut toxische Verbindungen.
Edukte und Produkte stellen bei diesem Versuch biologisch relativ leicht mineralisierbare
Stoffe dar, die nur geringe oder höchstens mittlere Toxizität für aquatische Organismen
aufweisen. Die eingesetzten Lösungsmittel wie
Nitromethan
und
Essigsäureethylester
sind wenig toxisch für aquatische Organismen
und biologisch leicht abbaubar. Bei den Lösungsmitteln
tert-Butylmethylether
und
n-Heptan
handelt es sich um biologisch nur schwer zu mineralisierende Stoffe, die
teilweise auch als umweltgefährlich eingestuft wurden. Die Ökotoxizität von
Scandiumtriflat
ist dagegen nicht abschätzbar.
Insgesamt wird dieser Versuch bei einer relativ schlechten ökonomischen Bilanz und
geringen, teilweise aber auch nicht abschätzbaren (öko)toxikologischen Risiken der verwendeten
Stoffe mit der "gelben Ampel" bewertet.