Die "Oxidation von Anthracen zu Anthrachinon" ist in der mechanochemischen Variante
ein einfach durchzuführender Versuch, der das gewünschte Produkt in hoher Ausbeute
mit hoher Selektivität liefert. Die Reinheit des Endproduktes ist ebenfalls sehr hoch.
Die
Stoffeffizienz
liegt verglichen mit anderen Praktikumsversuchen im unteren Mittelfeld, ist also noch
als gut anzusehen
.
Die
Energieeffizienz
des mechanochemischen Versuches ist gegenüber der klassischen Versuchsdurchführung
allerdings schlechter.
(Öko)toxikologische Daten sind für alle im Versuch eingesetzten Stoffe bis auf den als
Koppelprodukt
entstehenden
Braunstein
vorhanden. Die akute Toxizität aller am Versuch beteiligten Stoffe ist relativ gering
.
Während
Anthracen
nicht cancerogen und auch nur bei sehr hohen Dosen mutagen wirkt, gilt das Produkt
Anthrachinon
nach neueren Untersuchungen als mutagen, wahrscheinlich auch cancerogen und sensibilisierend.
Auch das als Lösungsmittel verwendete
Dichlormethan
steht im Verdacht, cancerogen zu wirken. Leider lässt sich dieses Lösungsmittel wegen
seiner selektiven Lösungseigenschaften für das Produkt (ohne gleichzeitig überschüssiges
Kaliumpermanganat
zu lösen) nicht durch ein anderes Lösungsmittel ersetzen.
Bei den übrigen Lösungsmitteln und anorganischen Reagenzien und Hilfsmitteln sind keine
chronischen toxischen Wirkungen festgestellt worden.
Beim Edukt
Anthracen
handelt es sich um einen biologisch nur schwer zu mineralisierenden Stoff, der
zusätzlich eine hohe Toxizität für aquatische Organismen
aufweist, und auch bioakkumulierbar ist, also als umweltgefährlich einzustufen ist.
Die biologische Abbaubarkeit des Produkts
Anthrachinon
ist etwas höher und die aquatische Toxizität ist deutlich gemindert
.
Kaliumpermanganat
zeigt ebenfalls eine relativ hohe aquatische Toxizität.
Insgesamt wird dieser Versuch bei einer mittleren ökonomischen Bilanz und
hohen toxikologischen Risiken sowie einer relativ hohen Persistenz des Edukts
in der Umwelt mit der "gelben Ampel" bewertet.