Die "Isolierung von Trimyristin aus Muskatnuss" ist in der klassischen Variante
ein einfach durchzuführender Versuch. Bei einer Naturstoffextraktion ist die Aubeute
abhängig von der Qualität des eingesetzten Rohmaterials und somit nicht
einfach bewertbar. Die Reinheit des Endproduktes ist sehr hoch.
Auch
Stoffeffizienz
und
Energieeffizienz
sind wegen ihrer Abhängigkeit von der Ausbeute nicht ohne weiteres zu bewerten.
(Öko)toxikologische Daten sind für Edukt und Produkt zwar nicht ausreichend vorhanden,
da es sich aber um Naturstoffe und beim Produkt um einen als Nahrungsmittel geeigneten Stoff
handelt, sind toxikologische Gefahren nicht zu erwarten. Die Toxizität der
Muskatnuss
beruht nicht auf dem Trimyristingehalt. Für die verwendeten Lösungs- und Umkristallisierungsmittel
sind ausreichend (öko)toxikologische Daten verfügbar. Das standardmäßig als Elutionsmittel für
die Dünnschichtchromatographie benutzte
n-Hexan
wurde wegen seiner Neurotoxizität durch
Cyclohexan
mit ähnlicher Polarität ersetzt. Die akute Toxizität von Edukt, Produkt und den Lösungsmitteln
ist relativ gering
.
Mit Ausnahme der biologisch nicht leicht abbaubaren Lösungsmittel
tert-Butylmethylether
und
Cyclohexan
zeigen alle im Versuch verwendeten Stoffe eine geringe Persistenz in der Umwelt. Auch die Toxizität für
aquatische Organismen
ist nur mittel bis gering.
Insgesamt wird dieser Versuch bei einer mittleren ökonomischen Bilanz und
geringen toxikologischen Risiken sowie einer geringen Persistenz der meisten Stoffe
in der Umwelt mit der "grünen Ampel" bewertet.